Junge Menschen und Lions aus Bestwig und Olsberg packen an für den „Wald der Zukunft“

An die Spaten, fertig, los: Beim Projekt des Lions Clubs ging es darum, nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern selbst aktiv zu warden.

Noch sind es – aus der Perspektive eines Baum-Lebens betrachtet – Winzlinge, die im Areal „Im Schlöten“ unweit der Nuttlarer SGV-Hütte in der Erde stecken. Das aber wird anders werden: Schon in wenigen Jahren werden Buche, Weißtanne, Europäische Lärche, Vogelkirsche und Traubeneiche zu kleinen Bäumchen herangewachsen sein – und irgendwann ist ein stattlicher Wald entstanden. Zu verdanken ist das jeder Menge engagierter junger Menschen und den Aktiven des Lions Clubs Olsberg-Bestwig.

Gemeinsam haben sie jetzt auf einem rund sechs Hektar großen Areal für den „Wald der Zukunft“ angepackt – unter der fachkundigen Leitung von Revierförster Michael Eilinghoff und seinem Team. Bereits mehrfach hatten die heimischen Lions solche Aufforstungsaktionen organisiert – „das ist Umweltschutz, vor allem ist es Umweltpädagogik“, weiß Julia Drewes, Präsidentin des Lions Club Olsberg-Bestwig.

Diesmal sind 1050 junge Bäume in die Erde gekommen – in einem Stück des Bestwiger Gemeindeforstes. Die Gemeinde Bestwig unterstütze solche Aktionen gern, sagt Umwelt-Ingenieur Friedhelm Koch von der Gemeindeverwaltung: „Wenn junge Menschen sich für die Umwelt engagieren, schafft das eine besondere Beziehung zu „ihrem“ Wald, den sie gepflanzt haben.“ Juliane Sürig, Mitarbeiterin des Bau- und Umweltamtes, freut sich ebenfalls über den tatkräftigen Eifer und will auch zukünftig gern wieder die Bereitstellung geeigneter Pflanzflächen unterstützen.

Angepackt haben die Klassen 6b des Gymnasiums der Benediktiner mit Lehrer Pater Julian Schaumlöffel OSB und die 9b des Gymnasiums der Stadt Meschede mit Lehrerin Petra Nolte. Gut 50 Jugendliche waren mit großem Engagement bei der Sache – unterstützt von den heimischen Lions und unter fachkundiger Anleitung von Michael Eilinghoff. Ziel der Aktion: „Wir möchten einen Baustein für einen klimastabilen Forst setzen“, erläutert Beke Van de Wall-Entrup vom Lions Club Olsberg-Bestwig. Nachdem Borkenkäfer zahlreichen Fichtenbeständen den Garaus gemacht hat, sollen neue Baumarten einen Wald bilden, der besser mit steigenden Temperaturen und veränderter Witterung zurecht kommt. Seit vielen Jahren engagieren sich die heimischen Lions für Jugend- und Bildungsprojekte. Nun kommt auch der Umwelt-Gedanke dazu – Julia Drewes: „Es ist eine echte Chance, wenn man jungen Menschen nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch ganz praktisch aktiv werden kann.“

Die jetzt gepflanzten Baumarten kommen deutlich besser mit steigenden Temperaturen und auch Trockenheit zurecht, betont Michael Eilinghoff. Dennoch bleibe es schwierig zu prognostizieren, was in 50 bis 80 Jahren sein werde – schließlich denkt man in der Forstwirtschaft in Generationen. Deshalb setze man immer auf mehrere Baumarten – das erhöhe nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern verhindere auch einen „Totalausfall“. Und damit die jungen Weißtannen, Traubeneichen und Vogelkirschen nicht eine „Mahlzeit“ für das Rehwild werden, wurden sie zusätzlich mit einem Verbissschutz ausgestattet.

Zusätzlich zum Ankauf der jungen Bäume übernahm der Lions Club Olsberg-Bestwig den Transport der Schulklassen nach Nuttlar und wieder zurück sowie die Verpflegung der Teilnehmenden vor Ort. Neben dem eigentlichen „Anpacken“ gab es für die Jugendlichen weitere Informationen rund um das Öko-System Wald, den Klimawandel und natürlich das richtige Pflanzen.

Möglich wird dem Lions Club Olsberg-Bestwig das Engagement für solche Projekte durch den Erlös aus dem Verkauf des beliebten Adventskalenders. Auch im kommenden Herbst werden die Lions wieder ihren Adventskalender anbieten. Mehr Informationen über Arbeit und Engagement des heimischen Lions Clubs gibt es auch unter www.lionsclub-olsberg.de im Internet.