Welche Zukunft hat die Kirche?

Im November 2018 kam Prof. Dr. Johanna Rahner schon einmal zu einem viel beachteten Vortrag ins Bergkloster Bestwig.

Prof. Dr. Johanna Rahner erklärt am 21. Februar im Bergkloster Bestwig, wofür sich Christen in ihrer Institution stark machen müssen

Hat die Kirche noch eine Zukunft? Dieser Frage stellt sich die renommierte Theologin Prof. Dr. Johanna Rahner am Mittwoch, 21. Februar 2024, um 19 Uhr im Bergkloster Bestwig. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Die Lehrstuhlinhaberin für Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen bringt sich immer wieder in den Diskurs um Reformen in der katholischen Kirche ein. Im November 2018 war sie schon einmal in Bestwig. Damals sagte sie angesichts fehlender Mitbestimmungsmöglichkeiten für Laien und fehlender Gleichberechtigung der Frauen: „Ich gebe der katholischen Kirche noch fünf Jahre Zeit. Bis dahin fällt die Entscheidung, in welche Richtung es weitergeht.“ Diese fünf Jahre sind nun um. Das nahmen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel um Anlass, Johanna Rahner wieder nach Bestwig einzuladen. Und sie sagte gerne zu.

Die Theologin stellt fest: „Zwei Entwicklungen fallen auseinander: Die eine ist der klassische Institutionsabbruch, den die Kirche durch den Vertrauensverlust erfährt. Zum anderen aber wächst die Hoffnung auf Handlungen und Optionen der Kirche.“ So seien Demokratie und Menschenrechte weltweit immer stärker gefährdet. Hier könne und müsse die Kirche angesichts ihrer christlichen Werte ihre Stimme erheben. Doch Johanna Rahner weiß: „Das kann sie nur, wenn sie ihren Sendungsauftrag glaubwürdig verkörpert“ – also Partizipation, Gleichberechtigung und Transparenz innerhalb ihrer Institution lebe und umsetze. Dem stehe theologisch nichts entgegen – „vielmehr geht es hier um Machterhaltungsdiskurse.“

Der Prozess des Synodalen Weges habe immerhin eine Sprachfähigkeit hergestellt und aufgezeigt, dass die Katholische Kirche weltweit vor denselben Problemen steht. „Deshalb ist inzwischen auch vieles möglich, was vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre“, so Johanna Rahner. Auch darauf setzt sie ihre Hoffnungen.